Logo - nuernberginfos.de

Der Burgbergtunnel – geplant aber nie verwirklicht

Er war eine Vision die beinahe Wirklichkeit geworden wäre: Der Burgbergtunnel. Die Nordstadtbürger fühlten sich durch den Burgberg von der Alt- und Südstadt abgeschnitten. In Zeiten des industriellen Aufschwungs, wachsenden Verkehrsaufkommens sollte der Burgbergtunnel eine schnelle, komfortable Verbindung zur Innen- und Südstadt bilden.


Gefordert wurde dieses Projekt ab 1888 von Bewohnern der nördlichen Vorstädte und der Regierung von Mittelfranken. Geplant war eine Untertunnelung des Burgbergs nebst Zubringerstraße. Die Trasse sollte an der Pilotystraße in die Pirckheimerstraße münden. Die Tunneleinfahrt im Altstadtbereich wollte man beim sogenannten Kraft´schen Haus (Theresienstr. 7) verwirklichen. Die notwendigen Grundstücke wurden erworben und die Siemens-Schuckert-Werke projektierten eine Straßenbahnlinie für die Nord-Süd-Verbindung. Der Bau des Tunnels wurde 1911 vom Magistrat beschlossen. Für die Anfahrt zum Tunnel war eine breite Straße vorgesehen, die von der Königstraße, auf einer hohen Brücke über die Pegnitz, östlich am Rathaus vorbei führen sollte.

Der Erste Weltkrieg und die Wirtschaftskrise verhinderten eine sofortige Realisierung. Erst durch die Planungen des Prof. Jansen von 1921 bis 1932 verlor das Projekt, welches immer noch im Gespräch war, an Bedeutung. Man war sich dem immensen Verlust im historischen Stadtbild durch das Großvorhaben bewusst. Jansen favorisierte eine Umfahrung der Altstadt sowie wir sie heute kennen – den Altstadtring. Allerdings war der Tunnelplan noch nicht vom Tisch.

Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg machten eine komplett neue Straßenplanung erforderlich. Die Tetzelgasse wurde begradigt und ausgebaut und war jetzt als Nord-Süd-Achse die Hauptverkehrsader in die nördlichen Stadtteile. Der Plan von 1945 für eine Hochstraße, die von der Lorenzkirche zum Obstmarkt führen sollte, wurde 1949 vom Stadtrat endgültig fallen gelassen. Auch die drei Straßentunnel, vom Vorstadtverein Nürnberg-Nord-Burgfrieden nach 1950 gefordert, wurden nicht realisiert.

Kaum vorstellbar, wie die Nürnberger Altstadt heute aussehen würde, wenn dieses Vorhaben verwirklicht worden wäre. Hätte der Erste Weltkrieg das Projekt nicht verhindert, kann man sich unschwer vorstellen wie diese Schneise das Stadtbild verschandelt hätte – vom hohen Verkehrsfluss quer durch die Innenstadt mal ganz abgesehen.

Ein anderes kurioses Verkehrsprojekt der Nationalsozialisten wurde glücklicherweise ebenfalls nicht realisiert. Nürnbergs Niedergang im Zweiten Weltkrieg bewahrte die Stadt vor einer Art Autobahn über der Pegnitz, quer durch die Altstadt, nebst dem Verlust von Wasserturm und Weinstadel. Nachzulesen hier.



Ein Klick in das Vorschaubild öffnet ein neues Fenster mit einer größeren Darstellung.
Test
Albrecht-Dürer-Haus
Albrecht-Dürer-Haus
Innenansicht
Albrecht-Dürer-Haus
Albrecht Dürer
Albrecht-Dürer-Haus
Albrecht-Dürer-Haus
Albrecht-Dürer-Haus
"Agnes Dürer"
Albrecht-Dürer-Haus
Blick v. d. Burg
Weitere themenverwandte Seiten:
Text: mw
Verwendete Literatur: DNA

Seitenanfang