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Georg Zacharias Platner

Georg Zacharias Platner wurde am 27. Juli 1781 als Sohn von Anton Lorenz und Anna Susanna Platner in Nürnberg geboren. Die ursprünglich aus Chemnitz stammende Kaufmannsfamilie hatte es in der Noris über mehrere Generationen zu Wohlstand und Ansehen gebracht.


Nach seiner Schulausbildung trat Georg Zacharias als Lehrling in das väterliche Handelshaus ein. Seine weiteren Kenntnisse vertiefte er während einer vierjährigen Tätigkeit in Basel (1797-99) und Hamburg (1799-1801). Nach dem Ableben seines Vaters, übernahm Georg Zacharias Platner 1811 das elterliche Geschäft und weitete dies durch Niederlassungsgründungen (1815) in Hamburg und Rotterdam aus. Einen weiteren Geschäftszweig übernahm Platner 1829 als der Mann seiner Tante, Georg Zacharias Lotzbeck, starb. Er gliederte die für 3.400 Gulden erworbene Tabakfabrik seinem Unternehmen Plantner & Comp. an, überließ sie dann später aber seinen Schwiegersöhnen.

Platner engagierte sich auf vielfältige Weise. Er war Mitglied in der Loge "Joseph zur Einheit", wurde in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten gewählt, war von 1814-26 Marktadjunkt, sowie Marktvorsteher von 1827-42. Nachdem der Unternehmer bereits 1831 Landtagsabgeordneter war, übte er dieses Amt nochmals von 1834-36 aus. Georg Zacharias Platner unterstützte auch großzügig soziale und kommunale Stiftungen.

Den Anstoß für den Bau der Ludwigseisenbahn gab der Verleger Johann Carl Leuchs, der am 02. Januar 1833 einen "Aufruf zur Gründung einer AG für den Bau einer Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth" in seiner "Allgemeinen Handelszeitung" veröffentlichte. Bereits im Mai desselben Jahres luden Nürnbergs Bürgermeister Jakob Friedrich Binder und Vertreter des Handelsvorstands zu ersten Vorgesprächen ein. Schon am 18. November 1833 wurde die "Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft-Nürnberg" gegründet. Georg Zacharias Platner wurde am 28. November 1833 zum Direktor der Gesellschaft gewählt, die er gemeinsam mit seinem Freund, dem damaligen zweiten Bürgermeister, Johannes Scharrer leitete. Platner arrangierte vorrangig den Technologie-Transfer von England nach Deutschland. Nachdem sich der Betrieb der Eisenbahnstrecke von Nürnberg nach Fürth eingespielt hatte, trat er am 12.12.1836 als Direktor zurück. Sein Handelshaus führte jedoch die Kassengeschäfte der Ludwigseisenbahn kostenlos weiter. Als Dank wurde er von den Aktionären zum Ehrenmitglied des Direktoriums auf Lebenszeit gewählt.

Einen Rückschlag musste der geschäftstüchtige Unternehmer 1852 hinnehmen. Nachdem er sich 1847 mit 100.00 Gulden an der Gründung des Gaswerks beteiligte, verlor er beim Verkauf der Anteile 45 Prozent des angelegten Kapitals.

Wegen fortschreitender Erblindung übergab Georg Zacharias Platner sein Unternehmen bereits 1846 an seine Söhne Georg und Albrecht. Angesehen und hoch geachtet starb der Großkaufmann am 9. Juli 1862 in seiner Heimatstadt – er liegt auf dem Johannisfriedhof begraben. In Nürnberg erinnern noch die Platnersanlage am Friedrich-Ebert-Platz, sowie der Platnersberg an den erfolgreichen Unternehmer und Mäzen.

Die Einweihung der Ludwigseisenbahn hielt der Eisenbahndirektor persönlich fest. Nachzulesen hier.


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Text: mw
Verwendete Literatur: BNN, RIF, SLN

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