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Minnesängerbrunnen

Der Minnesängerbrunnen hatte seinen ursprünglichen Standort in der Prateranlage am Spittlertorgraben. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in der Rosenau aufgestellt.


Laut Inschrift ist der Brunnen eine Stiftung der Kommerzienratswitwe Babette Bach. Aus 53 Entwürfen bayerischer Künstler wurde 1905 der Vorschlag des Bildhauers Philipp Kittler ausgewählt. Die Figuren wurden in der Kunstgießerei Lenz gegossen.

Über dem sechseckigen Brunnenbecken erhebt sich eine Schale die von Stützbögen getragen wird. In der Mitte der Schale ragt eine Säule empor auf der die Figur des lautespielenden Minnesängers steht. Auf den Stützbögen sitzen Kinderfiguren aus Bronze mit fischschwanzartigen Füßen, die jeweils ein anderes Instrument spielen. Der Text eines Minnelieds aus dem 13. Jh. ist in den Rand der Brunnenschale eingemeißelt. Durch die glatten Schalen und geschwungenen Stützbögen kann man das Werk dem reifen Jugendstil zuordnen.

Der Minnesang, die Liebeslyrik des Mittelalters wurde von ritterlichen, später auch von bürgerlichen Minnesängern ausgeübt. Die Gedichte in Liedform kreisten meist um das Thema Minne, der Liebe. Die Blütezeit des Minnesangs war Ende des 12. Jahrhunderts und wurde mit dem Verfall des Rittertums aufgeweicht und durch die sogenannte Dorfpoesie (niedere Minne) verbürgerlicht.


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Text: mw
Fotos: mw
Verwendete Literatur: BDF, SLN

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