Ausleger: Wirtshaus- und Handwerksschilder in der Nürnberger Altstadt
Als Ausleger bezeichnet man die früher an Fassaden angebrachten, in die Straße ragenden, metallenen Tragarme welche mit entsprechenden Symbolen/Schildern bestückt waren. Es sind kleine Kunstwerke von denen heute wieder mehrere im Stadtbild präsent sind. Einige von ihnen sind restaurierte Originale, andere wiederum wurden neu angefertigt.
Ausleger mit Tragarmen und Stützen kamen etwa im 15. Jahrhundert auf. Meist aus Metall gearbeitet und kunstvoll geschmiedet, wiesen sie als "Aushängeschild" auf das Wirtshaus hin. Als Symbol diente ein zum Wirtshausnamen passende Skulptur wie beispielsweise ein Lamm bei dem nicht mehr existierenden Gasthaus "Zum Weißen Lamm" in der Lammsgasse 14. Auch Pflanzen und Himmelskörper waren sehr beliebt.
Die Ausleger von Handwerkern waren meist nicht so aufwendig gearbeitet und bestanden teilweise auch aus Holz. Als Symbole dienten zunfttypische Werkzeuge wie Nadel und Schere bei den Schneidern. Bei den Metzgern war das Schwein oder der Schweinekopf verbreitet und Metallverarbeiter symbolisierten ihre Zunft durch einen Amboss.
Die heute wieder vorhandenen Ausleger wurden auf private Initiative oder durch Bestrebungen der Altstadtfreunde angebracht. Möglich wurde dies seit 1988 auch durch eine größere Spende von Karl Diehl. Liebevoll restauriert, erstrahlen sie in neuem Glanz und zieren einige Fassaden in der Altstadt. Es gibt auch moderne Exemplare aus jüngerer Zeit, wie beispielsweise das Werk vom Metallbildhauer Peter Luther welches das Geschäft der Buchbinderei Ringer in der Oberen Wirthstraße 13 schmückt.
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Verwendete Literatur: SLN; "Ausleger (Wirtshausschilder) in der Sebalder Altstadt"; "Ausleger in der Lorenzer Altstadt", Nürnberger Zeitung v. 15. u. 16.09.2009 von Gudrun Heucke