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Atlantik-Palast

Der Atlantik-Palast, war einst das größte Kino in Nürnberg, es schloss seine Pforten 1999. An seiner Stelle stand vor dem Zweiten Weltkrieg das renommierte Hotel "Zum Strauß".


Nach den verheerenden Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg lag die Noris in Schutt und Asche. Auch die ehemalige Nobelherberge "Zum Strauß" in der Karolinenstraße 43, die 1905 zum imposantesten Kaufhaus der Stadt umgebaut wurde, war komplett zerstört. An Stelle des Konsumtempels "Grand Bazar zum Strauß" entstand in der Nachkriegszeit ein Kino-Neubau. Die "Grundstücksverwaltung zum Strauß" hatte in Treuhänderschaft die Nürnberger Aufbaugesellschaft mit der Errichtung betraut.

Unter den Architekten Paul Bode (Kassel), sowie Franz Reichel (Nürnberg) entstand der Atlantik-Palast, welcher am 12. Dezember 1951 eröffnet wurde. Das Kino mit seinem ovalen Parkett bot 1.200 Zuschauern Platz. Seitliche ansteigende Ränge führten zu einem freitragenden Balkon, vor der Leinwand wölbte sich ein Bühnenvorhang rundlich nach vorn. Die Deckenbeleuchtung aus 1.600 Lampen glich einem Sternenhimmel. Die damaligen Pächter waren Friedrich und Walter Jung.

1967 wurde das Kino erstmals umgebaut. Es entstand ein zweiter Saal im Rangbereich, der die ursprüngliche Architektur veränderte. Am 11. Aug. 1967 wurde das neue Atlantik-Kino, mit einem Saal mit 800, und einem kleinen Haus mit 270 Plätzen, der Öffentlichkeit vorgestellt. Zwei Jahre später wechselte der Atlantik-Palast den Besitzer, die Ufa Theater AG übernahm den Filmpalast.

In den 1970er Jahren wird das Haus komplett abgerissen. Das Atlantik-Kino eröffnete 1977 in einem neu errichteten Geschäftskomplex namens "Grand Bazar". Das Lichtspielhaus hatte jetzt vier Säle die im Keller untergebracht waren: das Dixy mit 104, Candy mit 159, Buggy mit 260 und Atlantik mit 426 Plätzen. Somit fasste das Kino insgesamt nur noch 949 Zuschauer. Von der einstigen Atmosphäre des Atlantik-Palasts blieb nichts mehr übrig, alles nur noch kahl und funktionell, man musste den damaligen Bedürfnissen Tribut zollen.

Der Trend zum "Schachtelkino" setzte in den folgenden Jahren fort – 1987 kamen im ersten Stock drei weitere Säle hinzu, wovon einer als Raucherkino ausgewiesen war. Doch das Ende zeichnete sich bereits mit der Grundsteinlegung (23.09.1994) des Multiplexkinos "Cinecittà" ab. Die Eröffnung (1995, Bauabschnitt 1 fertiggestellt) des neuen Kinopalastes bekamen die anderen Nürnberger Kinos zu spüren. Nach Fertigstellung von Bauabschnitt 2 (1997), wurden im Atlantik ab 1998 vier Säle nicht mehr bespielt. Am 31. März 1999 schloss das Filmtheater endgültig.

Heute erinnert nichts mehr an das Atlantik-Kino. Die Einkaufspassage mit Durchgang zur Brunnengasse, wo sich einst Kasse und Werbeschaukästen befanden existiert nicht mehr, sie wurde verbaut. Heute findet man dort den Laden einer Modekette, ferner sind in dem Gebäude unter anderem noch ein Altenpflegeheim und das Atlantik Spielparadies untergebracht.


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Text: mw
Fotos:
Verwendete Literatur: SLN, VKC;

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