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Pfeil, Bavaria & Co. Die anderen Lokomotiven der Ludwigseisenbahn

Auch die zweite Lokomotive der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft (LEG), später als Pfeil benannt, wurde von Stephenson geliefert und 1836 in Dienst gestellt. Allerdings war diese Maschine nicht von der Qualität des Dampfwagens Adler. Obwohl 1845/46 gründlich überholt, untersagte die technische Kommission der kgl. Staatsregierung 1852 den weiteren Betrieb wegen schwerer technischer Mängel. Anfragen bezüglich einer Reparatur bei Henschel und Maffei ergaben, dass eine Überholung 6.000-8.000 Gulden kosten würde. Man entschloss sich für den Kauf einer neuen Lokomotive. Im Bericht der LEG heißt es hierzu:


"... Anfragen bei den Lokomotiv-Etablissements in Karlsruhe und in Esslingen, sowie bei den Herrn Henschel und Sohn, Cassel, und Herrn von Maffei in München führten zu dem Resultat, dass eine neue Maschine um den billigen Preis von 11.000 Gulden zu erhalten sei und zugleich zur Überzeugung, dass man dabei weit besser als bei einer Reparatur der alten wegkommen würde, zumal sich die Kosten der Aufbewahrung einzelner brauchbarer Teile der älteren Maschine als Reserve für die Stephensonsche Lokomotive Adler und durch den Verkauf unbrauchbarer Teile einigermaßen vermindern lassen würden. ..."

Auch die in den Folgejahren angeschafften Maschinen wurden von deutschen Fabriken geliefert. Bis auf zwei Ausnahmen ("Johannes Scharrer" u. "Wallenstein") wurden sie von Maffei in München bezogen. Im Bericht der LEG von 1857 ist nach Lieferung des Adler II vermerkt:

"... Die bei Herrn J. v. Maffei bestellte Lokomotive lieferte derselbe so rasch, dass sie schon am 28. Mai zum Dienst gebracht werden konnte. Wir bezeichnen sie ebenfalls als Adler (II) und freuen uns, Ihnen die Versicherung geben zu können, dass wir ausgezeichnet bedient wurden und die Maschine allen Anforderungen entspricht. ..."

Die Loks Faust, Peter Henlein und Wallenstein waren ehemals bei der Kgl. Bayerischen Staatsbahn im Dienst und wurden von dort gebraucht angekauft. Zum 50-jährigen Jubiläum der Ludwigseisenbahn (1885) umfasste der Maschinenpark acht dampfende Stahlrösser. Im Jahr 1911 legten die acht in Betrieb befindlichen Lokomotiven insgesamt 293.536 km zurück, wobei die Maschinen Daniel Ley (49.473 km) und Ludwig (45.532 km) fast ein Drittel dieser Kilometer zurücklegten. Ältere Dampfrösser wie etwa die Franconia hatte man geschont (23.999 km).

Name

Achsfolge Hersteller Fabrik-Nr. Baujahr Ausgemustert
Adler 1A1 Stephenson 118 1835 1857
Pfeil 1A1 Stephenson 148 1836 1853
Nürnberg-Fürth 1A1 Henschel 14 1852 1889
Phönix 1A1 Maffei 127 1853 1889
Adler (II) 1A1 Maffei 279 1857 1889
Johannes Scharrer 1A1 Henschel 108 1865 1889
Faust 1A1 Maffei 6 1845 1881
Peter Henlein 1A1 Maffei 9 1845 1880
Wallenstein 1A1 Kessler 27 1845 1886
Bavaria Bt Maffei 1204 1879 1922
Pegnitz Bt Maffei 1224 1880 1922
Franconia Bt Maffei 1248 1881 1922
Daniel Ley 1Bt Maffei 1414 1886 1922
Johannes Scharrer (II) Bt Maffei 1453 1887 1922
Nürnberg-Fürth (II) Bt Maffei 1538 1889 1922
Germania 1Bt Maffei 2511 1905 1922
Ludwig 1Bt Maffei 2549 1906 1922


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Text: mw
Fotos:
Verwendete Literatur: 150JE, DAL, DEE, DLE, LUE, ZDZ

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