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Die Sandachse Franken in Nürnberg

"Das Schönste für Kinder ist Sand.
Ihn gibt´s immer reichlich,
er rinnt unvergleichlich
zärtlich durch die Hand.
Weil man seine Nase behält,
wenn man auf ihn fällt,
ist er so weich.
Kinderfinger fühlen,
wenn sie in ihm wühlen
nichts und das Himmelsreich."
So dichtete einst Joachim Ringelnatz über den Naturstoff Sand. Davon gibt es in und um Nürnberg heute immer noch reichlich. Auch uralte Sandsteinbrüche verstecken sich noch in den Wäldern rund um die Noris.

Nürnberg wurde im Mittelalter scherzhaft als des "Heiligen Römisches Reiches Streusandbüchse" bezeichnet. Diesen Spruch verdankte die Stadt der Tatsache, dass Nürnbergs Stadtfläche zu dieser Zeit zu über 60 Prozent durch Sandablagerungen eingenommen war. Die Stadt wurde also im wahrsten Sinn des Wortes auf Sand gebaut.

Schon im Mittelalter beherrscht ein Baustoff das Nürnberger Stadtbild: Sandstein. Auch heute ist dieses Material noch prominent vertreten. Gewonnen wurde der Sandstein aus Steinbrüchen vor den Toren Nürnbergs, beispielsweise im Lorenzer Stadtwald oder am Schmausenbuck.

Die sogenannte Sandachse zieht sich auch heute noch durch die Stadt und kann an vielen Stellen betrachtet werden. Die drei größten Sandaufkommen mit großflächigen Sanddünen liegen in den Naturschutzgebieten "Sandgrube am Föhrenbuck", "Hainberg" und "Tennenloher Forst". Auch im Sebalder Reichswald am Flughafen, im Pegnitztal-Ost bei Mögeldorf und am Moorenbrunnfeld befinden sich größere Kerngebiete. Kleinere Sandbiotope findet man um Kornburg, sowie zwischen Kornburg und Reichelsdorf.

Zahlreiche Tiere und Pflanzen haben sich auf den sandigen Lebensraum "spezialisiert". So kann man am Föhrenbuck Ameisenlöwen und Sandlaufkäfer beobachten. Der Hainberg bietet Lebensraum für Sandmagerrasen mit seltenem Silbergras. Im Pegnitztal-Ost herrschen bunt blühende Magerwiesen mit zartrosa blühenden Heide- bzw. Sandgrasnelken vor.

Die alten Steinbrüche zwischen Worzeldorf und Wendelstein, sowie am Schmausenbuck laden zu romantischen Spaziergängen ein. Ein Teil des Steinbruchs am Schmausenbuck wurde in den Nürnberger Tiergarten integriert. Ein Highlight stellt das Naturschutzgebiet "Tennenloher Forst", zwischen Boxdorf und Erlangen gelegen, dar. Neben riesigen Sanddünen kann man dort Wildpferde beim Grasen in der fränkischen Savanne beobachten.

Das Naturschutzprojekt SandAchse Franken wird getragen von fünf kreisfreien Städten, sieben Landkreisen und drei Naturschutzverbänden. Im Stadtgebiet Nürnberg sind das Umweltamt, der Landschaftspflegeverband, Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz und 15 Partner aus Verwaltung und Wirtschaft am Erhalt der sandigen Biotope beteiligt. Im Verbund mit dem VGN bietet SandAchse auch geführte Sandwanderungen an.


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Text: mw
Fotos:
Verwendete Literatur: DNA

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