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Maxplatz

Ursprünglich lag der Maxplatz außerhalb der vorletzten Stadtbefestigung. Es war ein sumpfiges Gelände das 1389 wahrscheinlich als Rosenwiese bezeichnet war. "Auf dem Neuen Bau" wurden die Gebiete des heutigen Maxplatz und das am südlichen Pegnitzufer gelegene Kreuzgassenviertel genannt. Diese Bezeichnung hielt sich bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts und weist auf das einstige Neubaugebiet früherer Jahrhunderte auf der Sebalder Stadtseite hin. Der Umschlagplatz für Wein wurde 1528, von dem Platz der den Namen Weinmarkt heute noch trägt, auf den Neuen Bau verlegt.


Die Umbenennung in "Maximiliansplatz "erfolgte 1809/10 zu Ehren des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph (1756-1825, ab 1799 Kurfürst, ab 1806 König). Auf Antrag der Bevölkerung wurde 1920 der gekürzte Name "Maxplatz" für den Amtsverkehr genehmigt. Der damalige Oberbürgermeister Hermann Luppe selbst war unter den Antragstellern.

Bereits 1881 begann man am Hallertor mit dem Bau eines Straßendurchbruchs und der Überdämmung des Burggrabens. Es wurde eine neue Ost-West-Achse durch die Sebalder Altstadt realisiert, auf der die Pferdebahnlinie vom Haller Tor bis zum Laufer Tor verkehrte, welche ab 1896 durch die elektrische Straßenbahn ersetzt wurde. Das Hallerthürlein hatte für Spaziergänger seine Schuldigkeit getan. Dennoch sprach man in den 1930er Jahren noch von einem idyllischem Platz.

Durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und die neuen Bauvorschriften nach 1945, sowie einer neuen Verkehrsführung, hat der Maxplatz viel von seinem ehemaligen Flair eingebüßt – Zugeständnisse an den Neubeginn waren notwendig. Bäume mussten weichen, die Baulinien wurden radikal verändert. Auf alten Fotografien ist zu erkennen, dass es ehemals ein ruhiger Platz mit parkähnlichem Charakter war. Eine stark verkleinerte Grünfläche, in deren Mitte der 1687 eingeweihte Tritonbrunnen steht ist zwar noch vorhanden, jedoch dient die vorbeiführende Straße heutzutage als viel genutzte Zufahrt in die Sebalder Altstadt, aber wegen der Sperrung am Rathaus (1988) hat der Verkehr etwas nachgelassen. So beschaulich wie einst geht es in unseren Tagen nicht mehr zu.

Am östlichen Ende der Grünfläche befindet sich der 1821 errichtete Dürer-Pirckheimer-Brunnen. Einen schönen Blick auf das schräg gegenüberliegende Ensemble Weinstadel, Henkersteg und Henkerturm hat man von der wenige Schritte entfernten Maxbrücke. Der Kettensteg, Deutschlands erste frei schwebende Flussbrücke, führt am westlichen Ende des Maxplatzes von der Sebalder auf die Lorenzer Stadtseite.

Johann Ferdinand Roth schrieb 1813 über den Neuen Bau, der zu dieser Zeit bereits Maxplatz hieß, folgende Zeilen: "Der alte oder erste Weinmarkt erstreckte sich von der Unter-Waage an, bey den Riesen hinab, bis auf den Neuen Bau. An einem einzigen Donnerstage kamen oft mehr als einhundert Wägen mit Wein hierher. (...) Was von den Weinen Donnerstag und Freytag nicht verkauft wurde, das wurde in dem Weinstadel oder in dem Herren Keller* bis zur folgenden Woche aufbewahrt."

*Gemeint ist der ehemalige Leistenkeller nördlich des Hauses Weinmarkt 11.



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Text: mw
Verwendete Literatur: RRR, SLN

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