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Unschlittplatz

Der Unschlittplatz in der Lorenzer Stadtseite wurde nach dem dortigen Unschlitthaus benannt, in dem ab 1562/63 die Monopolverwaltung für Unschlitt (geschmolzener Rindertalg) ansässig war. In reichsstädtischer Zeit bezeichnete man den Unschlittplatz anfangs als "Beim Hiserlein" (nach dem Hiserleinbrunnen).


Auch die Bezeichnungen "Beim Goldenen Tischlein" nach einem dort ansässigen Wirtshaus, oder "Beim Unschlitthaus" waren geläufig. Nachdem 1809/10 die offizielle Benennung "Unschlittmarkt" eingeführt wurde, erhielt der Platz 1870 seinen heutigen Namen.

Der Unschlittplatz liegt in unmittelbarer Nachbarschaft von Henkersteg, Weinstadel und Maxbrücke und war einst Teil des rechts und links der Brücke liegenden, sogenannten "Neuen Baus" (heute Maxplatz). Neben dem mächtigen Unschlitthaus und dem Dudelsackpfeiferbrunnen prägt vor allem die kleine, historische Häuserzeile an der südwestlichen Seite das Aussehen des Platzes, die in den 1970er Jahren fast der Abrissbirne zum Opfer gefallen wären. Durch den Widerstand der Altstadtfreunde konnte dieses Vorhaben, zugunsten einer autogerechten Verkehrsführung, verhindert werden. Da diese Häuser den Zweiten Weltkrieg fast unbeschadet überstanden hatten, konnten sie zwischen 1978 und 1981 vorbildlich saniert werden.

Weit über die Grenzen Nürnbergs hinaus bekannt, wurde der Unschlittplatz im 19. Jahrhundert. Hier tauchte am 26. Mai 1828 der Findling Kaspar Hauser auf. Eine Gedenktafel am Haus Nr. 8 der oben erwähnten Häuserzeile, erinnert noch an dieses Ereignis. Eine Kopie des Dudelsackpfeiferbrunnens wurde 1946 von der heutigen Ecke Tucherstraße /Heugässchen auf den Platz "Beim Unschlitthaus" umgesiedelt. Einige Schritte entfernt befindet sich der Hiserleinbrunnen an der Westseite des Unschlitthauses.


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Text: mw
Fotos:
Verwendete Literatur: DHA, SLN

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