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Lumophon-Werke

Heute nicht mehr so geläufig wie beispielsweise die Namen der fränkischen Unternehmen "Grundig", "Loewe" oder "Metz" ist der Markenname "Lumophon". Dieser Hersteller fertigte seinerzeit die Spitzenprodukte der Radioindustrie.


Die Lumophon-Werke wurden 1919 von Karl Stark gegründet und waren anfangs auf die Herstellung von Telefonapparaten und Zubehör spezialisiert. Berühmt wurde der Betrieb in der Schloßstrasse 62-64 aber durch die Herstellung von Rundfunkempfängern.

Ab 1922 beschäftigten sich die Lumophon-Weke mit der Entwicklung von Rundfunkgeräten und leisteten auf diesem Gebiet Pionierarbeit – bereits 1923 wurde nach England exportiert. Die Geräte wurden von Anfang an unter dem Namen "Lumophon" vertrieben. Bemerkenswert dabei ist, dass zu dieser Zeit noch kein einziger deutscher Rundfunksender existierte.

Produziert wurde in der Schloßstrasse, sowie in den Zweigbetrieben Goldbachstraße und Georgensgmünd. Der Zweite Weltkrieg bremste die Entwicklung der Radioindustrie und brachte auch für die Lumophon-Werke einen bitteren Rückschlag – die Betriebsstätten wurden zerstört. Doch der Aufbruchwille Deutschlands erster Spezialfabrik für Radiogeräte war zäh und so wurde in den Nachkriegsjahren wieder in drei Werken produziert.

Exportiert wurde das Lumophon und der Lumophon "Gloria", der erste in Großserie gebaute Rundfunkempfänger, nach ganz Europa, sowie Afrika, Asien und Südamerika. Die Lumophon-Geräte genossen weltweit Ansehen und galten als Spitzenerzeugnisse deutscher Fertigung.

Max Grundig, der 1946/47 mit dem Radiobaukasten "Heinzelmann" Aufsehen erregte, übernahm am 16.5.1951 die Lumophon-Werke. Dies konnte Dr. Karl Seiler 1950 noch nicht ahnen als er in seinem Buch "Das Wirtschaftsleben der Stadt Nürnberg von 1050-1950" schrieb: "Die stetige Aufwärtsentwicklung des inzwischen auf 3 Werke angewachsenen Betriebes wurde nur durch den Krieg unterbrochen. Heute kann wieder der gesamte Bedarf gedeckt werden und sind die Geräte Spitzenerzeugnisse, die kaum überboten werden können."


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Text: mw
Fotos:
Verwendete Literatur: DWN, SLN

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